DLRG bildet Tri-As Hamm aus

Neue verbindliche Vorgaben zur Nutzung der Schwimmbahnen im Maximare, schreiben ab dem kommenden Jahr für alle nutzenden Vereine die Anwesenheit eines Rettungsschwimmers mit silbernem Abzeichen während des Trainingsbetriebes vor. 

Da Triathleten meist aufgrund unterschiedlicher Zielsetzungen und sehr unterschiedlich ausgerichteter Saisonplanung größtenteils individuell und nach eigenen Plänen trainieren, wird der Tri-As Hamm lediglich in bestimmten Zeiträumen durch einen erfahrenen Schwimmtrainer unterstützt. 

Die geforderte Umsetzung der Auflagen innerhalb weniger Wochen erforderte ein schnelles Handeln des Tri-As Vorstandes.

Da von Städtischer Seite kurzfristig keine Möglichkeiten zum Neuerwerb der erforderlichen Qualifikation zur Verfügung gestellt wurden, ging der bekannteste Triathlonverein der Region erneut recht unkonventionelle Wege. 

Die Sportliche Leiterin des Tri-As Daniela Keil nahm Kontakt mit der DLRG-Ortsgruppe Heessen auf und konnte einen kurzfristig anberaumten Ausbildungskurs auf den Weg bringen. Ein Aufruf innerhalb des Vereins zeigte ein überwältigendes Echo und so erklärten sich 16 Tri-As Mitglieder bereit, für den Verein ehrenamtlich tätig zu werden, um auch weiterhin die  hervorragenden Bedingungen des Maximare  für das Schwimmtraining nutzen zu können.

Jüngste Teilnehmerin war die 16jährige Nathalie Mitlewski, der älteste angehende Rettungsschwimmer konnte bereits 60 Jahre vorweisen. 

Das engagierte, komplett ehrenamtliche DLRG-Team um Holger Wüste schulte die Teilnehmer in einem vierwöchigen Intensivkurs mit bis zu vier Terminen pro Woche in Theorie und Praxis. Die durchaus anspruchsvolle Ausbildung umfaßte neben der Optimierung möglichst kraftsparender Schwimmstile außerdem die zur Rettung notwendige Fertigkeiten für das Stecken-und Tieftauchen und die diversen Sprungtechniken. Anforderungen wie unter anderem, das Schwimmen mit Kleidung und das Bergen von Personen aus dem Wasser über eine hohe Kante hinweg, wurden ebenso vermittelt und erprobt, wie das Wissen um Notfallsituationen / Gefahren an Gewässern und sinnvolle Herangehensweisen. 

Der leitende Trainer Holger Wüste bedankte sich ausdrücklich für das zusätzliche Engagement seiner sehr kompetenten Helfer. Neben Wüste selbst, verstanden es Christoph Gust, Chiara Wüste, Susanne Hellmann, Anna Tohermes und Kilian Knipping in jeder Trainingseinheit, die Tri-As-ler für ihr Anliegen, den Schwimmsport und die Sicherheit am und im Wasser zu fördern, zu begeistern. 

Trotz der oft anstrengenden und ungewohnten Übungen, kam auch der Spaß nicht zu kurz, so boten insbesondere die Erprobungen der Befreiungsgriffe unter Wasser und erschwerte Bergungsmöglichkeiten aus dem Wasser heraus immer Anlaß zu Situationskomik. 

Die DLRG freute sich über die hochmotivierten Teilnehmer, die alle nach guter Vorbereitung erfolgreich die erforderlichen schriftlichen und praktischen Prüfungen ablegten und somit das Zertifikat Rettungsschwimmer Silber erhielten. Mit dieser Qualifikation sind sie zudem berechtigt, sich für den Wasserwachtdienst der DLRG an Deutschlands Küsten und Seen zu bewerben, den Holger Wüste den Absolventen durch Einblicke in eigene Erfahrungen immer wieder eindrucksvoll ans Herz legte. 

Neben Lisa Langerbein, die bereits zuvor die Ausbildung absolviert hatte, sind nun berechtigt das Rettungsschwimmer-Abzeichen in Silber zu tragen:

Giovanni Carnevale, Jens Gerdes, Heinz Hähnel, Daniela Keil, Markus Kleine, Bernhard Langerbein, Christiane Mitlewski, Gregor Mitlewski, Nathalie Mitlewski, Andreas Nacke, Gerald Pietsch, Christina Trempler, René van Treek, Michael Voss, Bettina Zarth, Michael Zarth. 

Die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen war der DLRG Heessen schon immer äußerst wichtig. Nachdem der Tri-As bereits kurzfristig dem Aufruf der DLRG-Ortsgruppe Heessen gefolgt war, bei deren 24-Stunden-Schwimmen für den Guten Zweck teilzunehmen und als Nichtschwimmverein zudem einen respektablen vierten Rang erreichen konnte, werden beide Vereine sicherlich auch weiterhin gut kooperieren und weiter vernetzen, getreu dem Motto „Sportler für Sportler“.

Hermann Aschwer in Zypern 4mal erfolgreich

Der erste Vorsitzende des Tri-As Hamm, Hermann Aschwer war wie bereits im Vorjahr  zur 9. internationalen „Cyprus 4-day Challenge“ geladen. 

Nach gewohnt erfolgreicher Triathlonsaison, konnte der 66 Jährige Ausnahmeathlet erneut seine Klasse im internationalen Vergleich demonstrieren. 

Auf der Mittelmeerinsel Zypern bescherte Aschwer sich mit 4 Tagessiegen einen perfekten Saisonabschluß.

Waren es im letzten Jahr 3 Tagessiege in Zypern, so folgten in diesem Jahr unglaubliche 4 Tagessiege bei 4 Wettbewerben an 4 aufeinanderfolgenden Tagen. Für den Tri-As-ler Hermann Aschwer endete die Triathlon- und Laufsaison 2013 so wie sie begonnen hatte, mit Siegen in seiner Altersklasse. 

Bei den „Cyprus 4-day Challenge“ , einer 4-tägigen Veranstaltung mit Läufen zwischen 6 und 21 km, hatten sich im sonnigen Zypern 200 Läuferinnen und Läufer aus vielen Nationen an der Startlinie für dieses interessante Event eingefunden. Kein üblicher Massenstart, sondern ein Einzelstart mit jeweils 15 Sekunden Abstand, über 6 km entlang der Küste, hieß es am späten Abend des ersten Lauftages zu absolvieren. In 26:11 min setzte sich Aschwer gleich am ersten Tag von seinen ärgsten Mitstreitern aus Portugal und der Schweiz deutlich ab. 

Nur 18 Stunden später erfolgte dann der Start zum schwierigsten Lauf, einem 11 km Berglauf im Akamas Naturreservat im westlichen Teil der Insel. Mehr als 700 Höhenmeter waren auf schwierigen Bergpassagen zu bewältigen. Hier hieß es „Kräfte gut einteilen“. Als ausdauernder Triathlet fühlte sich der Westfale hier richtig wohl. Mit seiner Zeit von 1:10 h vergrößerte er den Vorsprung zu seinen Mitstreitern in der Altersklasse der 65-69-jährigen. 

Nachmittags hieß es richtig regenerieren, denn noch folgten zwei weitere Läufe im schwierigem Gelände.

Am Tag drei  folgte dann der längste Lauf über 21,1 km im Akamas Naturreservat. Lange Bergauf- und Bergabpassagen bei herrlichem Lauf- und Urlaubswetter erforderten den Teilnehmer alles ab. Nach 1:49 h war auch dieser anspruchsvolle Trail Run geschafft und Aschwer konnte sich am dritten Tag über den 3. Einzelsieg freuen. 

Trotz klarer Führung standen bis zum Seriensieg noch die 10 km in der geschichtsträchtigen Stadt Paphos auf dem Programm. Bedingt durch tägliche heiße Wannenbäder und entsprechende Laufgymnastik fühlte sich der Triathlet auch am 4. Tag hervorragend. Zwar war die Belastungen der letzten 3 Tage durchaus spürbar, aber Probleme gab es dadurch keinesfalls. Wie auf Schienen gezogen absolvierte Aschwer auch diesen Lauf in - selbst für ihn erstaunlichen 45:54 min – und errang damit  tatsächlich auch den 4. Tagessieg. 

Mit der Gesamtzeit von 4:12:36 h gelang dem Hammer damit die Wiederholung des Sieges von 2012. Diesmal sogar mit 4 Einzelsiegen an 4 Tagen und dem eindrucksvollen Gesamtsieg bei der 9. internationalen „Cyprus 4-day-challenge“. Von den 200 Serienteilnehmern konnte sich der 66-jährige als 64 ter im Gesamtklassement plazieren. 

Dem Tri-As-ler gelang somit ein krönender sportlicher Jahresabschluß, der die nationale und sehr wohl auch internationale Bekanntheit des heimischen Triathleten mit äußerst imposanter sportlicher Vita erneut eindrucksvoll rechtfertigt.

Zweiter Platz beim Triathlon in Florida

Während sich die meisten heimischen Triathleten derzeit noch in der Regenerationsphase nach einem anstrengendem Wettkampfjahr befinden und lediglich ihre Form in diversen Laufveranstaltungen testen,

reiste Norbert Hostermann vom Tri-As Hamm in die Vereinigten Staaten, um am diesjährigen Triathlon in Florida teilzunehmen.

In Clermont stellte er sich am vergangenen Wochenende der klassischen Ironmandistanz über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und dem abschließendem Marathon über 42,125km Laufstrecke.

Erwartungsgemäß hatten die Athleten ein Rennen bei tropischen 35 Grad Außentemperatur zu absolvieren und durften aufgrund des warmen Wassers keine Neoprenanzüge nutzen, die sich meist günstig auf die Schwimmleistungen auswirken.

Die 3,8 km lange Schwimmstrecke beendete Hostermann als 56ter, um sich als bekannt guter Radfahrer auf dem Radkurs über drei Runden mit Anstieg auf den Zuckerberg auf den 8. Platz vorzuarbeiten.

Als routinierter Athlet, der bereits zahlreiche Langdistanzrennen erfolgreich beendet hatte, gelang es dem Tri-As-ler darüber hinaus, seine mentale Stärke in der dritten Disziplin weiter auszuspielen. So gelang es Hostermann bereits nach 15 km Laufstrecke, den Gesamtdritten zu überholen und seine Aufholjagd auf dem Marathon fortzusetzen.

Bei Kilometer 28 setzte Hostermann sich hinter den Führenden und erreichte als Gesamtzweiter die Ziellinie.

Mit einer Endzeit von 10:58:40 Std. beim Hitzetriathlon in Florida, konnte sich Norbert Hostermann  neben seinem 2. Gesamtplatz ebenfalls über den Sieg in seiner Altersklasse (M 45) freuen.

Der erfahrene Sportler reihte sich damit erneut ein in die Reihe der Athleten des Tri-As Hamm, die sich immer wieder erfolgreich in internationalen Wettkämpfen der Konkurrenz aus aller Welt stellen.

Der Reiz dieses Sports

Triathleten Hermann Aschwer und Heinz Hähnel bei WM am Start

Drensteinfurt - Sie sind 60 und 66 Jahre alt – aber zum „alten Eisen“ gehören diese beiden Männer noch lange nicht. Was sie schaffen, würde so manchen „Normalsterblichen“ in arge Not bringen. Oder können Sie erst zwei Kilometer schwimmen, dann 90 Kilometer radeln und anschließend 21 Kilometer laufen?

Hermann Aschwer kann es – und zählt zu den besten Triathleten seiner Altersklasse. Gerade erst hat der Ameker bei den diesjährigen Ironman 70.3-Triathlonweltmeisterschaften in Las Vegas in knapp unter sechs Stunden den siebten Platz belegt (DZ berichtete). Damit war er bester Europäer. Seine vier vorherigen Rennen hatte Aschwer allesamt gewonnen.

Doch der bekannte Buchautor – 21 Werke hat er seit seinem ersten Triathlon-Start vor 30 Jahren geschrieben – war am vergangenen Wochenende nicht der einzige Drensteinfurter, der seine Fitness unter Beweis stellen konnte. Heinz Hähnel ging bei der Triathlon-WM in London über die olympische Distanz an den Start – und kehrte mit einem 52. Platz im Gepäck wieder zurück nach Stewwert.

Eigentlich hatte er sich mehr erhofft, mit seiner Zeit von rund 2:28 Stunden war der 60-Jährige nicht ganz zufrieden. Aber die britische Hauptstadt zeigte sich – was das Wetter betraf – am Samstag auch nicht gerade von ihrer besten Seite.

„Es hat fast permanent geregnet, es war windig und kalt“, erinnert sich Hähnel. Die Wassertemperatur lag bei unter 15 Grad. Mit eingefrorenen Füßen ging Heinz Hähnel auf die Schwimmstrecke, wo er sich plötzlich am Ende des Feldes wiederfand. Zwar konnte der Stewwerter beim Radfahren und Laufen noch Zeit gutmachen – aber, wie auch Hermann Aschwer weiß: „Beim Triathlon läuft nie alles reibungslos. Das macht doch auch den Reiz dieses Sports aus.“

Es sei ein Privileg, in diesem Alter körperlich noch so fit zu sein, finden die beiden Männer. Und haben schon die nächsten Herausforderungen im Blick. Für Aschwer steht im November die Four-Day-Challenge auf Zypern im Terminplan. Und Hähnel will am 3. Oktober beim Münsterland Giro antreten.

Dreingau-Zeitung vom 21.09.2013 

Sturmtriathlon in Almere

Almere ist ein bekannter Name in der Geschichte des Triathlons. Nach Hawaii ist der Holland Triathlon einer der ältesten Triathlonveranstaltungen der Welt über die klassische Ironmandistanz mit 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und 42,195km Laufen. Die Rennstrecke in Almere liegt 4,5m unter dem Meeresspiegel, nur 25 km entfernt von Amsterdam und bot am vergangenen Wochenende den Startern aus aller Welt mehr als schlechte Bedingungen.

An einem Freitag, den 13. reisten auch zwei Athleten des Tri-As Hamm, Bernhard Langerbein und Michael Zarth zum letzten Saisonwettkampf unserer Region. Das Datum war kein gutes Omen, denn die Wetterprognose verhieß nichts Gutes: Regenwahrscheinlichkeit 100 %, Windgeschwindigkeiten um 40 km/h und das bei Temperaturen um 15 Grad. Leider traf die Prognose ausnahmsweise zu, das machte die Challenge Almere zur echten Härteprüfung für alle Athleten.

Die Langdistanz startete um 7:30 Uhr bei strömendem Regen und knackigem Wind, die treue Begleiter während des ganzen Tages blieben. Das Wetter machte den beiden Tri-As-lern während des Schwimmens kein großes Kopfzerbrechen, dafür wurde jeder Armzug durch dichtes Seegras erschwert und Zarth verlor in den langen Pflanzen seine Pulsuhr. Langerbein konnte bereits nach 01:05:56h aus dem Wasser steigen und die Radbekleidung überstreifen, Zarth folgte seinem Vereinskollegen nur 8 Minuten später in die Wechselzone.

Gleich zu Beginn der 180km langen Radstrecke, verschlechterten sich die Wetterbedingungen derart, daß die Starter mittlerweile neben dem heftigem Regen mit immer extremeren Winden zu kämpfen hatten.

Neben der psychischen Herausforderung, der sich jeder Triathlet auf dieser Distanz ausgesetzt sieht, sich über einen solch langen Zeitraum immer wieder selbst zu motivieren, kam daher noch der Kampf mit den Elementen hinzu. Als hollanduntypisch erwies sich der unerwartet schlechte Straßenbelag, der bereits in der ersten Radrunde viele Teilnehmer durch defekte Radschläuche ausbremste. „Ich habe noch nie so viele Athleten am Straßenrand stehen sehen, die ihre Reifen flicken mußten“, waren sich die beiden Tri-As-ler nach dem Rennen einig.

 

Auch Langerbein, der seine erste Volldistanz bestritt, war vom Pech verfolgt und stürzte aufgrund des durch den Regen teils sehr rutschigen Untergrundes. Glücklicherweise konnte er das Rennen mit Schürfwunden und Prellungen trotzdem fortsetzen. Zarth, der nach dem Verlust seiner Pulsuhr seine geplante Renneinteilung lediglich nach Körpergefühl einhalten konnte, wurde in der zweiten Radrunde wie viele andere auch durch einen Plattfuß am Hinterrad zu einer Zwangspause verdonnert. „In den 10 - 15 min des Reifenflickens ziehen gefühlte 200 Konkurrenten an Dir vorbei, eine ganz neu Erfahrung“ schilderte Zarth die zweite Radrunde beim Wechsel zum Laufen seiner Frau. Er entschied sich daher nach der Panne, seine zweite Langdistanz in diesem Jahr einfach nur in Ruhe zu beenden.

Das Wetter mit Sturmböen von 50 km/h und starkem, peitschendem Regen zollte seinen Tribut und verlangte den Teilnehmern beim abschließenden Marathon nochmals große mentale Stärke ab. Langerbein hatte in weiser Voraussicht in Anbetracht der Wetterprognose als Getränk auch heiße Brühe auf der Laufstrecke eingeplant, mit der seine Frau Nicole ihn während der vier zu absolvierenden Laufrunden versorgte.

Während beide Hammer Sportler ihren Wettkampf unbedingt erfolgreich beenden wollten, brachen zahlreiche Athleten den Wettkampf wegen Unterkühlung vorzeitig ab.

Langerbein beendete seinen ersten Langdistanz-Triathlon trotz Blessuren  in hervorragenden 11:22:45h, gefolgt von Zarth, der die Ziellinie nach 12:47:52h erreichte. Beide Tri-As-ler zeigten sich erleichtert, trotz solch widriger Bedingungen, das Ziel nicht aus den Augen verloren zu haben.

Langerbein:  1:05:56 h  /  5:43:14 h  /  4:20:54 h   gesamt:  11:22:45h

Zarth:          1:13:28h  /   6:33:39h  /   4:40:47h    gesamt:  12:47:52h

Platz 7 bei Ironman 70.3-WM in Las Vegas für Tri-As Hamm

Bei den diesjährigen Ironman 70.3-Triathlonweltmeisterschaften vor den Toren Las Vegas, galt es 1,9 km zu schwimmen, 90 km Rad zu fahren und 21,1 km zu laufen, insgesamt warteten so 70,3 Meilen oder 113 km auf die Athleten aus aller Welt.

Auch nach 30 Jahren Triathlon gibt es für den Hammer Triathleten Hermann Aschwer immer noch neue Verrücktheiten beim Schwimmen, Radfahren und Laufen zu erleben. Der Wettkampf in Las Vegas schien seine eigenen Gesetze beim Dreikampf einfordern zu wollen. Unvorhergesehene Regengüsse in der Wüste Nevadas waren dabei noch die angenehmeren Begleiterscheinungen.

Seit einigen Jahren gibt es den Lake Las Vegas, einen 1,5 km langen und 200 m breiten künstlich angelegten See in Henderson vor den Toren von Las Vegas. Hier gilt seit Jahren Badeverbot. Für das 1,9 km Ironman-Schwimmen wurde der See nur kurzzeitig freigegeben. „Die Wasserqualität war wirklich so katastrophal schlecht, daß ich tagelang ernsthaft daran gedacht habe, nicht an den Start zu gehen. Gesundheit steht weit über sportlichem Ehrgeiz“, so Aschwer“.

In Anbetracht der großen Ehre, an einer Weltmeisterschaft teilnehmen zu können, entschied sich der 66-Jährige allen Bedenken zum Trotz, letztlich dennoch zum Start. Mit der Prämisse, sich im 30 Grad warmen Wasser extrem stark beim Schwimmtempo zurückzuhalten und jeglichen durchaus üblichen Zweikämpfen auszuweichen, um die Gefahr, Wasser zu schlucken möglichst gering zu halten, ging der Westfale an den Schwimmstart. Damit waren auch alle Zeiterwartungen und Plazierungsgedanken ad acta gelegt. Sicher und gut ins Ziel kommen galt es also auf Aschwers 113 km langen Erfolgs- und Lieblingsstrecke. Hatte Aschwer die letzten seiner 4 Rennen in Europa alle siegreich in seiner Altersklasse beenden können, so zeigte sich wieder einmal, daß jedes Ironmanrennen neue Herausforderungen auch an sehr routinierte Triathleten stellt. Jeder Wettbewerb ist durch Streckenprofil und äußere Bedingungen nie vergleichbar mit anderen Langstreckenrennen.

Als sich Aschwer letztlich nach 55 min Schwimmzeit und langer Wechselzone auf seine Rennmaschine schwang, setzte strömender Regen ein. Statt der prognostizierten 40 Grad und Sonnenschein, ergoß sich in der Nevadawüste heftigster Starkregen.  Die 90 km Radstrecke, die mit insgesamt 1200 Höhenmeter gekennzeichnet war, erforderte eine extrem vorsichtige Fahrweise. Wie gewohnt , konnte der bekannt starke Radfahrer auf den langen Anstiegen seine Stärke an Anstiegen ausspielen und zahlreiche Athleten überholen. Nach genau 80 Radkilometern hörte der Starkregen plötzlich auf und innerhalb weniger Minuten brannte wie angekündigt, die Sonne über der Wüstenregion. Zufrieden nach nur 2:58 h konnte der Triathlonroutinier  in die Laufschuhe wechseln.

Beim abschließenden Halbmarathonlauf über 21,1 km, galt es für die WM-Starter drei Laufrunden a 7 km zu durchlaufen. Mit einer jeweils 3,5 langen Steigungs- bzw. Gefällstrecke, gestaltete sich die Streckenführung durchaus anspruchsvoll. Gegen die enorme Hitze halfen nur noch entsprechende Kopfbedeckungen, regelmäßige Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme und ein gleichmäßiges Tempo. Viel Wasser war für Kopf und Körper notwendig, um für die entsprechende Kühlung unter der physischen Belastung zu sorgen. In der letzten Disziplin spielte Aschwer erneut seine Routine aus und lief nach nur 1:54 h, nach insgesamt 5:58 h durch Ziel dieses Mitteldistanzrennens.

Hiermit konnte er sich auf Platz 7 seiner Altersklasse M65-69 vorlaufen und mit Gesamtrang 1589 von 2300 Startern seine diesjährige Triathlonsaison beenden.

Der erste Vorsitzende des Traditionsvereins Tri-As Hamm zeigte sich trotz aller Widrigkeiten, sehr zufrieden mit seiner Zeit von unter 6 Stunden und bewies damit wieder einmal seine Kämpferqualitäten. „Auf meinem Spickzettel für meine Frau hatte ich ca. 6:14 h als Wunschzeit aufgeschrieben“, so sein Kommentar.

Unter den 2300 Triathleten, die sich weltweit für dieses Rennen qualifizieren mußten, zeigte der Tri-As-ler mit einer Endzeit von 5:58 h eine souveräne Leistung  und erreichte als 7. und schnellster Europäer seiner Altersklasse die Ziellinie. Im weltweiten Ironman70.3-Ranking nimmt Aschwer damit mit 9,989 Punkten hinter einem Amerikaner, der mit 10,076 Punkten hauchdünn führt, den Gesamtplatz 2 ein.

Heinz Hähnel startet bei der Triathlon-WM über die Olympische Distanz in London

London - Nachdem aktuell der Tri-As Hamm bereits mit Hermann Aschwer bei der Triathlon-Weltmeisterschaft über die Mitteldistanz in Las Vegas erfolgreich vertreten war und sich dieser zur Zeit noch vor Ort befindet, bereitet sich bereits ein weiterer Tri-As-ler auf seine Teilnahme an der WM vor.

Vor zwei Monaten sicherte sich Heinz Hähnel mit seinem Altersklassensieg bei den Deutschen Triathlonmeisterschaften der Ärzte und Apotheker in Niedernberg einen der begehrten Startplätze bei der Weltmeisterschaft in London.

Am kommenden Wochenende werden in der britischen Hauptstadt die weltbesten Profis und Altersklassenathleten an den Start gehen, um sich über die Olympische Distanz (1500/40/10) zu messen.

Noch nie hat die Deutsche Triathlon Union so viele Athleten zu einer Weltmeisterschaft außerhalb Deutschlands gesandt. Das Finale der Triathlon-WM-Serie über die Kurzdistanz in London werden rund 230 deutsche Triathleten aktiv miterleben. Neben der DTU-Elite-Nationalmannschaft um Olympiasieger Jan Frodeno und Vizeweltmeisterin Anne Haug werden nicht weniger als 222 Altersklassenstarter im Hyde Park um die WM-Krone kämpfen.

Da die Strecke der Olympischen Distanz für die Age Grouper nicht nur über den Olympiakurs von 2012 führt, sondern entlang der Themse an einer Vielzahl der Londoner Sehenswürdigkeiten vorbei, erwartet Teilnehmer und Zuschauer ein sicher unvergeßliches Erlebnis.

Für die besten deutschen Age Grouper in London gibt es darüber hinaus noch einen besonderen Anreiz. Die DTU garantiert den diesjährigen Medaillengewinnern einen Startplatz für die WM 2014 in Edmonton. Wer in London Gold, Silber oder Bronze um den Hals gehängt bekommt, ist sicher qualifiziert und kann mit einer ermäßigten Startgebühr rechnen.

Mit Heinz Hähnel schickt der Tri-As Hamm einen sehr erfahrenen Athleten an den Start dieses außergewöhnlichen Rennens, der auf eine lange Triathlonerfahrung zurückblicken kann. So startete der 60jährige in der Vergangenheit bereits sehr erfolgreich in der Triathlon-Bundesliga.

Nachdem die deutsche Altersklassen-Nationalmannschaft bereits am Donnerstag beim Team-Briefing im altehrwürdigen Hydepark mit letzten Renninfos versorgt werden wird, werden die Starter am Samstag wie gewohnt während der offiziellen Check-In-Zeiten am Vortag des Wettkampfes ihre Wechselbereiche vorbereiten und insbesondere ihre Rennräder ein letztes Mal kontrollieren.

Am Sonntag, dem 15. September wird dann um 7.00 Uhr der Startschuß ertönen, um Hähnel gemeinsam mit Spitzenathleten aus aller Welt auf die Rennstrecke zu schicken.

Alle Teilnehmer erwartet am Sonntagabend die offizielle Schlußfeier am legendären Trafalgar Square.

Tri-As Damenteam beendet erfolgreich das Ligajahr 2013

von Daniela Keil

Ratingen - Beim größten Triathlonwettkampf im Becken mit insgesamt 1900 Startern fiel auch für die Damen des Tri-As Hamm am vergangenen Sonntag in Ratingen der Startschuß zum diesjährig letzten Wettkampf in der NRW-Liga.

Um diese große Anzahl von Athleten auf die Strecke zu schicken, wurden im Viertelstundenrhythmus die einzelnen Gruppen gestartet, wobei das Rennen der NRW-Liga der Frauen vom Wettkampfsprecher als das attraktivste bezeichnet wurde. Immerhin starten in dieser Liga die schnellsten Triathletinnen des Bundeslandes.

Für den Tri-As Hamm waren Kristina Altmann, Silke John und Daniela Keil am Start. Wie schon in den vergangenen Wettkämpfen erforderten Verletzungen und Erkrankungen  eine Umstellung der vorgesehene Startaufstellung, so daß Altmann und Keil trotz eines erheblichen Trainingsrückstandes ins Rennen gehen mußten.

Pünktlich um 10.20 Uhr ertönte die Starthupe und das Wasser des Ratinger Freibades verwandelte sich in ein Sprudelbad, als die 102 Arme der Athletinnen im Kraulstil das Wasser durchpflügten. 500 Meter standen bei der heutigen Sprintdistanz auf dem Programm.  Zeitgleich stiegen Silke John und Daniela Keil nach 9:03 min aus dem Becken, Kristina Altmann folgte ihnen nur 16 Sekunden später.

So kompakt begab sich das Hammer Trio auf die 20 km hügelige Radstrecke. Da es den gesamten Morgen bereits heftigst geregnet hatte, waren die Straßen und Kurven extrem rutschig, so daß vorsichtiges Fahren wichtiger war, als die vielen Kurven rasant zu durchfahren und einen Sturz zu riskieren. Unbeschadet und in guter Position im vorderen Drittel kehrte Keil als erste nach 39:26 min von der Radstrecke zurück, John stellte nur knapp 40 Sekunden später ihr Rad in die Wechselzone und Altmann folgte nach weiteren 3 Minuten.

Jetzt galt es über die 5 km Laufstrecke diese Positionen zu halten, um ein gutes Tagesergebnis zu erlangen. Am besten gelang das Silke John, die noch von ihrem sehr guten Trainingszustand vom Langdistanztraining für Frankfurt profitieren konnte. Sie lief nach nur 1:12:14h als 24. der Liga über die Ziellinie, gefolgt von Keil 17 Sekunden später. Altmann komplettierte das Mannschaftsergebnis nach 1:16:50h, so daß an diesem Tag zusammen mit der starken Mannschaft des ASV Duisburg ein erneuter  11. Ligaplatz verbucht werden konnte.

Trotz einer deutlichen Schwächung durch zahlreiche Verletzungs-und Krankheitsausfälle im Team in diesem Wettkampfjahr, gelang es den Leistungsträgerinnen des Hammer Vereins erneut, sich in dieser äußerst stark besetzten Konkurrenz zu behaupten.

In der Abschlusstabelle der NRW-Liga verpaßten die Damen des Tri-As somit um nur einen Punkt eine Top-Ten Plazierung und belegen in der diesjährigen Saison den passablen 11. Gesamtplatz.

Tri-As Hamm bei der WM in Las Vegas

Las Vegas - Was für die meisten ambitionierten Triathleten ein unerreichbares Ziel bleiben wird, steht für Hermann Aschwer unmittelbar bevor. Seit dem vergangenen Wochenende befindet sich der erste Vorsitzende des Tri-As Hamm bereits in der legendären Wüstenstadt der USA, um am kommenden Sonntag die Bundesrepublik Deutschland bei der offiziellen Triathlon-Weltmeisterschaft über die Mitteldistanz zu repräsentieren.

Startberechtigt sind bei diesem Wettkampf ausschließlich die Gewinner, beziehungsweise Erstplazierten der offiziellen weltweiten Ironmanrennen über die halbe Ironmanstrecke, bei denen jeweils ebenso bereits Triathleten aus aller Welt aufeinander treffen, um einen der begehrten WM-Startplätze zu ergattern.

Im vergangenen Jahr gelang es bereits Aschwers Vereinskollegem Mirco Hammerl, in Las Vegas an den Start zu dürfen und sich dieser bekannt selektiven Strecke zu stellen.

Dem heimischen Ausnahmesportler Aschwer gelang in dieser Saison ein ganz außergewöhnlicher Hattrick. Gleich dreimal sicherte er sich den Sieg in seiner Altersklasse bei den großen Rennen im österreichischen Zell am See und in St. Pölten, sowie auf Mallorca, und qualifizierte sich somit gleich dreimal für die WM-Teilnahme.

Obwohl der 66-Jährige lange Flugreisen gewöhnlich meidet, konnte er der Herausforderung Weltmeisterschaft nicht widerstehen und reiste schon einige Tage vor dem Wettkampf an, um sich an das ungewohnt heiße Klima zu gewöhnen und die Rennstrecken zu begutachten.

Bereits dreimal hatte sich Aschwer in der Vergangenheit erfolgreich für das begehrte WM- Ironmanrennen auf Hawaii qualifiziert und auch hier souveräne Leistungen gezeigt. Nach nun 37 Langdistanzen und einer 3fach-Ironmandistanz, konzentrierte sich das Triathlonurgestein diesjährig auf die Halbdistanzstrecken und brachte auch hier wie gewohnt Pokale und Auszeichnungen mit nach Hause.

Nicht nur seine Vereinskollegen vom Tri-As Hamm, sondern auch zahlreiche Gleichgesinnte, die Aschwers zahlreiche Bücher verinnerlicht und als größte Motivationsstütze genutzt hatten, werden den ambitionierten Westfalen am 8.9. in Gedanken begleiten, wenn er in Las Vegas über 1900 m Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen die Deutschen Farben vertreten wird.

Letzter Formtest vor den WM-Starts in London und Las Vegas

Für die meisten Triathleten neigt sich die Saison 2013 langsam dem Ende zu. Eine der letzten Startmöglichkeiten im heimischen Raum nutzen 7 Tri-As-ler aktuell beim Riesenbecktriathlon 2013, um sich auch innerhalb der vereinsinternen Tri-As-Cupserie zu verbessern.

Im 21 Grad warmen Tormoorsee in Hörstel, am Rande des Teutoburger Waldes, stand zunächst als erste Disziplin das Schwimmen über 1500m an. Hier zahlte sich das intensive Training im Wasser für Joachim Panke aus, der nach nur 25:19 min als erster Hammer Starter aufs Rad wechseln konnte und damit eine ausgesprochen starke Schwimmleistung demonstrierte. Mit hauchdünnem Abstand folgte ihm erwartungsgemäß Andreas Nacke als bekannt guter Schwimmer, sowie kurz darauf Jens Gerdes, der auf seiner ersten Olympischen Distanz in seiner Paradediziplin einen guten Einstieg in das Rennen fand.

Auf der 44 km langen flachen, aber windanfälligen Radstrecke wiederum, waren es Michael Voss und Hermann Aschwer, die ihre gewohnte Leistungsstärke auf dem Rad zeigen konnten. Bereits nach 1:17:48 h wechselte Voss die Rad- gegen die Laufschuhe, Aschwer beendete die zweite Disziplin nur 2,5 min langsamer.

Nacke und Heinz Hähnel, der die Radstrecke mit zerrissenem Radschuh absolvieren mußte, folgten ihren Vereinskollegen mit wenig Abstand und konnten ebenfalls solide Radleistungen vorweisen.

Gerald Pietsch, der diesen Wettkampf bewußt locker angehen wollte, schloß sich ihnen mit wenigen Sekunden Rückstand an.

Nach den abschließenden 10 Laufkilometern, erwies sich Aschwer nach 45:35 min als schnellster Läufer, der selbst deutlich jüngere Starter weiterhin souverän hinter sich lassen konnte.

Voss und Panke zeigten eine ebenso starke Laufleistung und benötigten für die Strecke nur eine Minute länger als ihr erster Vorsitzender.

Michael Voss, der nach seinem Ironmanstart in Klagenfurt sein Training reduziert, aber offenbar nichts verlernt hatte, lief abschließend als schnellster Tri-As- Starter nach 2:34 h ins Ziel, gefolgt von Hermann Aschwer in 2:35 h.

In der Gesamtwertung ergab das 3. Podestplätze für den Tri-As in Hörstel.

Wie gewohnt gewann Aschwer deutlich seine Altersklasse M65.

Ebenso konnte Hähnel den Sieg in der M60 für sich verbuchen.

Joachim Panke konnte am Ende dieses Rennens den 3. Platz der M55 vorweisen.

Für die beiden Altersklassenathleten Heinz Hähnel und  Hermann Aschwer war es gleichzeitig die letzte Möglichkeit eines Tests vor ihren WM-Einsätzen, um Material und die Form zu überprüfen.

Bereits am kommenden Wochenende wird der 1. Vorsitzende des Tri-As Hamm, Hermann Aschwer nach Las Vegas reisen, um sich nach seiner außergewöhnlichen dreifachern Qualifikation, am 8.9. bei der Triathlon-Weltmeisterschaft über die Mitteldistanz (1900m/90km/21km) mit den bester Triathleten der Welt zu messen.

Heinz Hähnel, der kürzlich Deutscher- und Europameister in der AK60 der Ärzte und Apothekermeisterschaft geworden war, sicherte sich damit die Teilnahme an der Triathlon-Weltmeisterschaft über die Olympische Distanz (1500m/40km/10km) in London. Am 15.9. wird sich somit auch Hähnel der weltweiten Konkurrenz stellen und den Tri-As Hamm einmal mehr international vertreten.

Michael Voss                                             29:38 / 01:17:48 / 46:37   gesamt: 2:34:03

Hermann Aschwer    1. M65                     29:18 / 01:20:17 / 45:35   gesamt: 2:35:10

Joachim Panke          3. M55                     25:19 / 01:25:38 / 46:31   gesamt: 2:37:28

Heinz Hähnel            1. M60                     29:30 / 01:22:43 / 48:48   gesamt: 2:41:01

Jens Gerdes                                               25:53 / 01.29:57 / 50:51    gesamt: 2:46:41

Andreas Nacke                                          25:24 / 01:22:02 / 59:55    gesamt: 2:47:21

Gerald Pietsch                                           31:42 / 01:23:02 / 55:42    gesamt: 2:50:26