Race the Legend - Tri-As Hamm mit großem Aufgebot beim Challenge Roth Triathlon

von Bettina Zarth

Roth. Es ist Sonntag, der 12. Juli 2015, 6.30 Uhr in der Früh. Ein lauter Knall zerreißt die mit zwölf Grad noch frische Sommerluft am Main-Donau-Kanal. Es ist der Startschuss zum Challenge Roth Triathlon, abgegeben von Bundesjustizminister Heiko Maas. Er ist einer der knapp 2000 Staffelteilnehmer und 3440 Einzelstarter aus mehr als 60 Nationen, die sich der ultimativen Herausforderung von 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42 Kilometern Laufen stellen.

Die Challenge Roth im Frankenland ist die vermutlich traditionsreichste Langstrecken-Triathlon-Veranstaltung in Deutschland. Früher Ironman-Wettbewerb, aber seit 2002 unter einem anderen Label firmierend, ist für alle Ausdauerathleten die Teilnahme irgendwann ein Muss.

Bei der 31. Auflage dieses Rennens über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen gingen gleich 10 Athleten des Tri-As Hamm an den Start: Gregor Mitlewski, Gerald Pietsch, Mirco Hammerl, Bernhard Langerbein, Michael Voss, Bettina und Michael Zarth als Einzelstarter, sowie Christina Trempler, Stephan Rohmann und Rene Westrup als Staffel.

Zuerst mussten sich alle im nassen Element beweisen. Trotz mehrere Startwellen schien der Kanal nur noch aus umherwirbelnden Armen und im gischtenden Wasser tanzender Köpfen zu bestehen, wobei unfreiwillige Kollisionen zwingend einzukalkulieren sind. Was Wunder also, dass viele diese Disziplin als ihre am wenigsten geliebte bezeichnen. Nicht so jedoch die Tri-As‘ler, für deren Staffel sich Christina Trempler  in die Fluten stürzte und die sämtlich nur dem Startschuss entgegen gefiebert hatten. Ohne jegliche Verschnaufpause ging es dann aufs Rad, nachdem zig Helfer den Athleten aus dem Wasser und dem Neoprenanzug geholfen hatten. Nach Startnummer wohlgeordnet standen sie da, die früher aus Stahl, nun aus Aluminium und Karbon bestehenden, durchgestylten Rennmaschinen. Die Rahmen der meisten waren mit Energieriegel und Getränkeflaschen reich bestückt, was bei den erwarteten 34 Grad und böigem Wind unerlässlich war. Wer dabei erwischt wurde, dass er seinen Abfall außerhalb der Wechselzonen oder Versorgungsstellen entsorgt, wurde sofort disqualifiziert. Auch das Windschattenfahren wurde nicht nur mit einer fünfminütigen Zeitstrafe, sondern zusätzlich einer Strafrunde auf der Laufdistanz rigoros geahndet.

Bei wummernden Beats in die Pedale treten

Die zweimal zu bewältigende Radrunde erreichte ihren ersten Höhepunkt am Kalvarienberg in Greding. Dort wurde den Iron-Männern und -Frauen auf mehr als zweieinhalb Kilometern mit einer Steigung von bis zu zehn Prozent in mittlerweile brütender Hitze einiges abverlangt. Aber überall wurden die Athleten von den Abertausend an der Strecke jubelnden Zuschauern unterstützt. Dann kam es am Ende jeder Runde in Hilpoltstein zum absoluten Showdown: dem Solarer Berg, Herz und Stimme dieser unglaublichen Veranstaltung. Ein wogendes, brodelndes Menschenmeer, eine Wand steht hier dicht an dicht, es schien kein Durchkommen für die Athleten auf ihren Rädern zu geben. Gefühlt nur Sekunden vor dem Aufstieg teilt sich die Menge und stimmt mit unter die Haut gehenden Beats sowie einer ohrenbetäubende Geräuschkulisse ein rhythmisches Crescendo an, das die Athleten schier den Berg hinauf trug bis die Oberschenkel glühten. Spätestens hier wusste jeder Teilnehmer, warum die Veranstaltung ein Muss für jeden Triathleten ist.

Nicht nur diese Euphorie wurde jedoch insbes. in der zweiten Radrunde auf eine harte Probe gestellt. Denn auch die vermeintlich flachen Passagen und die Abfahrten, auf den man es eigentlich „kesseln“ lassen kann brachten keine wirkliche Erholung mehr, die Bedingungen laugten die Athleten wegen der stetig steigenden Hitze und dem mittlerweile starken Wind aus, was auch der deshalb zum Ausstieg gezwungene Gerald Pietsch und der für die Staffel „nur“ radelnde Stefan Rohmann später bestätigte. „Es war bei den Bedingungen kaum möglich, auf der 2. Runde noch den Schnitt der ersten zu halten. Viele hatten mit Krämpfen zu kämpfen. Und ständig sah man Teilnehmer nur noch erschöpft im Gras liegen.“ Auch Mirco Hammerl holte ein kurz zuvor aufgetretener Infekt mit Kreislaufproblemen ein, Mitlewski, Langerbein und Bettina Zarth quälten sich mit krampfenden Oberschenkeln.

Spätestens auf der Laufstrecke war dann insbes. auch mentales „Doping“ durch rund 260.000 Zuschauer und insbes. die mitgereisten Vereinsmitglieder und Familien entscheidend. Immerhin sollte auch noch ein Marathon bewältigt werden. War es in dem kurzen Waldstück noch kühl und schattig, verlangt die Strecke am Kanal den ohnehin schon gezeichneten Sportlern alles ab. Wie gut, dass an der Strecke die Helfer fleißig dafür sorgen, dass die leeren Energiespeicher mit verschiedenen Getränken und Bananen oder Energieriegeln aufgefüllt werden können, soweit dies überhaupt noch möglich war. Rund 10.000 Zuschauer mehr als im Vorjahr wurden gezählt. Und unglaubliche 6000 Helfer waren im Einsatz - so viele wie noch nie zuvor in Roth. Trotzdem aber entstand besonders auf den langen Geraden der übermächtige Eindruck, überhaupt nicht vorwärtszukommen. Darüber hinaus sorgten die staubigen Wege dafür, dass sich die Haut allmählich mit einer dünnen, weißen Schicht überzog und der Mund austrocknete. Strapazen, die viele fast nur noch gehen ließen. Umso mehr freuten sich Michael Voss, Bernhard Langerbein und Bettina Zarth, dass sie dennoch den Marathon laufend in solider Zeit absolvierten. Michael Zarth, der vor 4 Wochen bereits die doppelte Langdistanz in Emsdetten gefinisht hatte, entschied sich frühzeitig, Geschwindigkeit herauszunehmen, lief auf den zeitweise gehenden Mirco Hammerl auf und beide erreichten zusammen das Ziel. Gregor Mitlewski trug seinen „schlimmsten“ Marathon mit Fassung und wurde 20 Minuten nach dem Zieleinlauf mit dem legendären Feuerwerk in Roth belohnt.

Der Läufer der Tri-As-Staffel, Rene Westrup, der kurzfristig für die verletzungsbedingt leider ausgefallene Alina Reffelmann eingesprungen war, schaffte den Marathon ohne Vorbereitungstraining in 04:16:27 h.

Die dabei waren, lernten im Laufe eines langen (Wettkampf-)Tages alle emotionalen Höhen und Tiefen kennen. Als Athlet genauso wie als Betreuer, Helfer oder Zuschauer. Der Datev Challenge Roth ist allen unter die Haut gegangen.

Tri-As in Münster erfolgreich vertreten - Zwei Altersklassensiege und gute Platzierungen

von Bettina Zarth

Vier Athleten und eine Athletin vom Tri-As Hamm hatten es in diesem Jahr geschafft, sich einen der begehrten und schnell ausgebuchten Plätze beim SPARDA Münster City Triathlon am 28. Juni 2015 zu sichern.Damit waren die Hammer auch in fünf unterschiedlichen Altersklassen auf der Olympischen Distanz mit 1.500 m Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen unterwegs: Giovanni Carnevale, AK 30; Christoph Wenke, AK 35; Kay Bieker, AK 45, Kirsten Beßmann-Wernke, AK 50 und Heinz Hähnel, AK 60. 

Um 10.30 Uhr hieß es „ab in das Hafenbecken“. Bereits nach 17:44 Min. war Christoph Wenke, der erste Tri-Asler dem für den Triathlon extra unter Wasser gemähten Kanal wieder entstiegen, gefolgt von Giovanni Carnevale (20:07 Min.), der früheren Wasserballerin Bessmann-Wernke (21:00 Min.), Kay Bieker (21:32 Min.) und Heinz Hähnel (24:44 Min.)  Nach der typisch münsterländischen Radstrecke, flach und windanfällig über 40 km, kam Giovanni Carnevale als erster zurück in den Wechselbereich, gefolgt von Kirsten Beßmann-Wernke. Beim  Laufen hatten dann Wenke mit 41:15 und Carnevale mit 47:41 die Nase vorn. Einen spannenden Endkampf lieferten sich die drei Tri-Asler Bieker, Hähnel und Beßmann-Wernke. Heinz Hähnel lief zwar die 10 km unter 50 Minuten, schaffte es jedoch nicht, Bieker und Beßmann-Wernke vor dem Ziel zu überholen.

Schnellster Triathlet aus Hamm war Christoph Wenke in 2:10:44, gefolgt von Giovanni Carnevale in 2:18:07; Kay Bieker in 2:29:10, Kirsten Bessmann-Wernke in 2:29:24 und Heinz Hähnel in 2:29:28.  Mit diesen Ergebnissen schafften es Christoph Wenke in seiner AK auf Platz 3, Kirsten Beßmann-Wernke auf Platz 1 und Heinz Hähnel ebenfalls auf Platz 1. 

Fazit: eine lohnenswerte Veranstaltung mit extrem vielen Zuschauern, toller Stimmung und einer super Organisation.

Die Triathlon-EM kann kommen Beßmann-Wernke und Hähnel bestehen Generalprobe

von Bettina Zarth

Am 10. Juli starten in Genf die diesjährigen Europameisterschaften im Triathlon. Mit dabei sein werden die Drensteinfurter Kirsten Beßmann-Wernke und Heinz Hähnel. Beide haben sich für die Teilnahme in ihrer Altersklasse qualifiziert und werden über die Sprintdistanz für Deutschland an den Start gehen. Als letzten Vorbereitungstest sahen die beiden für den Tri-As Hamm startenden Athleten den SPARDA Münster City Triathlon, der am 28. Juni 2015 im Hafen von Münster stattfand. „Die Generalprobe ist gelungen. Das war ein toller Wettkampf und wir sind total zufrieden mit unserem Ergebnis“, war das Fazit der beiden Drensteinfurter. Kirsten Beßmann-Wernke benötigte für die 1.500 Meter Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen 2:29:24, Hähnel kam genau vier Sekunden später nach 2:29:28 ins Ziel. Beßmann-Wernke gewann damit ihre Altersklasse (AK 50) mit über 8 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte, Hähnel stand in der AK 60 ganz oben auf dem Siegerpodest. Noch sind die Vorbereitungen für die EM noch nicht abgeschlossen. Für die Sprintdistanz in Genf, die genau halb so lang ist, wie die Olympische Distanz in Münster muss noch etwas Tempohärte trainiert werden. „Bei der kurzen Strecke muss man von Anfang bis Ende alles geben und kann sich kurze Verschnaufpausen auf keinen Fall gönnen. Da stehen in dieser Woche noch ein paar Trainingseinheiten an“, so Bessmann-Wernke.

Tri-As in der Oberliga-Top Ten beim Steinbeck Triathlon

von Bettina Zarth

Christian Härtel als 1. im Ziel

Am vergangenen Sonntag bestritt die 1. Herrenmannschaft des Tri-As Hamm ihr drittes Ligarennen beim 24. Steinbecker Triathlon. Christoph Berger, Christian Härtel, Holger Lindemann und Jörg Wagner mussten sich erneut mit der starken Konkurrenz in der Oberliga messen.

Bei trübem Wetter fiel um 12 Uhr der Startschuss für das 1,5 km-Schwimmen im 19 Grad kalten Mittellandkanal. Hier zeigte Härtel bereits seine gute Form und konnte als Gesamtdritter seine Aufholjagd auf dem Rad starten. Trotz einsetzenden Nieselregens und rutschigen Kurven konnte er die Spitze des Feldes übernehmen. Mit über drei Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten, überquerte Härtel die Ziellinie nach nur 02:03:58 Stunden.

Jörg Wagner und Holger Lindemann, die sowohl auf dem Rad als auch beim Laufen ihre Stärken zeigen konnten, landeten auf den 29. bzw. 41. Platz mit einer Zeit von 02:15:22 Stunden bzw. 02:18:59 Stunden. Für Christoph Berger waren dies erst sein insgesamt dritter Triathlon Wettkampf und sein zweiter Ligastart. Dem schnellen Schwimmer fiel es in dem starken Feld noch recht schwer, sich zu beweisen, so dass er nach 02:21:43 Stunden und als 48. die Ziellinie überquerte.

Insgesamt erreichte das Team des Tri-As den 9. Gesamtplatz von insgesamt 18 Mannschaften. Der letzte Ligawettkampf findet am 09.08.2015 in Rheine statt.

Leider ereignete sich auf der Rückfahrt ein Autounfall mit der Mannschaft des Trispeed Marienfeld. Der Tri-As wünscht der Mannschaft gute Genesung.

Luxemburg – Das schöne Großherzogtum als Triathlon-Arena

von Bettina Zarth

Einige Sonnenstrahlen waren sogar zusehen zu Beginn der dritten Auflage des Ironman 70.3 Luxembourg. Ein Triathlon am Schnittpunkt dreier Länder, im Südosten Luxemburgs. Nähert man sich dem Ziel, kommt man in Schengen, am Denkmal der 1985 unterzeichneten Schengen Abkommen vorbei, also an einem der bekanntesten Orte der Welt.

Die 1,9 km Schwimmstrecke durch die Mosel bei Remich kann durch die Zuschauer vom Ufer aus bestens verfolgt werden. Das romantische Flusstal bildet die Grenze zwischen dem Großherzogtum und Deutschland. Die 90 km Radstrecke führt durch die malerischen Weinberge und die beeindruckende Hügellandschaft des Mosel Hinterlandes. Gekrönt wird der Wettkampf durch die 21,1 km Laufstrecke mitten durchs Mosel Tal und vorbei an den gut besuchten Ständen des gleichzeitig stattfindenden Weinfestes.

Die Startzeit in Luxemburg war ungewöhnlich: erst um 13:00 Uhr ging es los. Startschuss – Vollgas hieß es für 1700 Sportler aus 43 Nationen, mit dabei auch die beiden Tri-As Athleten Hermann Aschwer und Thorsten Slojewski. Aschwer erreicht in der Altersklasse M65-69 mit 5:24 h den 2. Platz. Slojewski konnte seine bisherige Halbdistanz-Zeit von 5:55 h, die er im Jahr zuvor auf der flachen Wettkampfstrecke in Köln erreicht hatte in Luxemburg halten.

Siege für die Tri-As Hamm Jugend beim Kidmann in Münster

von Daniela Keil

Auch die unbeständige Witterung und die kühlen Temperaturen konnten die jungen Sportler des Tri-As Hamm nicht von einem Start beim 14. Kidman im benachbarten Münster abhalten.

Um  10.00 Uhr am Samstag hieß es hinein ins nur 19°C kalte Wasser des Münsteraner Freibades. Für die Schüler- A  Louisa Keil und Ole Bieker galt es 100m lang nicht einzufrieren, was den beiden aufgrund des zügigen Schwimmtempos gut gelang. Unter den ersten 10 kletterten beide aus dem Wasser und liefen den ca. 150m langen Weg in die Wechselzone in lockerem Tempo. Der Wechsel aufs Rad klappte bei beiden ohne Probleme, so dass sie die 6 km Radfahren dicht hintereinander antreten konnten. Auch der zweite Wechsel ging fix von statten. Auf den abschließenden zwei Runden um den Sportplatz konnte sich Ole ein wenig Vorsprung erlaufen und kam mit 31 Sekunden Abstand und einer Gesamtzeit von 20:22 als 3. seiner Altersklasse ins Ziel. Louisa lief entspannt nach 20:53 min als zweites Mädchen gesamt und Erste Ihrer Altersklasse (Schülerinnen A) durch den Zielbogen.

Ihre Schwester Jette Keil musste sich ihren Sieg  deutlich härter erkämpfen. Jette musste nur 50m lang das kalte Wasser ertragen und stieg als siebtes Mädchen aus dem Wasser. Schon auf dem Weg zur Wechselzone machte sie einzelne Plätze gut und ging unter den ersten vier auf die 3 Km-Radrunde. Diese beendete sie als zweitschnellstes Mädchen und ging mit gewohnt langen Schritten auf den abschließenden 400m Lauf. Hier holte sie die Führende ein und zog sogar an ihr vorbei. Auf den letzten 50m kam es dann zwischen den beiden Schülerinnen B zum Schlusssprint, den Jette nach 11:58 min für sich entscheiden konnte.

Auch die kleinsten Sportler des Tri-As Hamm konnten an diesem Tag Wettkampferfahrungen sammeln. Erik und Jakob Wagner starteten bei den Schülern D (Jahrgang 2007) und benötigten für die 50m Schwimmen, 3 km Radfahren und 400 m Laufen 14:25 min (Erik) und 15:37 (Jakob). Dass auch bei den Kleinsten schon technische Probleme auftreten können, musste Jakob leider erfahren, als ihm die Fahrradkette absprang und erst ein Streckenposten helfen musste, damit er weiterfahren konnte.

Im Ziel waren dann doch alle stolz auf ihre Leistungen und werden auch im nächsten Jahr einen Start bei diesem tollen, reinen Kindertriathlon einplanen.

 

Tri-As Duo beim Double Ultra Triathlon Germany

von Hermann Aschwer

“Zweimal Hawaii ist wie einmal Emsdetten“

Der Ironman ist nicht der längste Triathlon der Welt. Es gibt Wettbewerbe bis hin zur zwanzigfachen Langdistanz. Bereits die Langdistanz bedeutet für die Teilnehmer 3,86 km schwimmen, 180 km Rad fahren und 42,195 km laufen, für die meisten anderen bereits eine unglaubliche Vorstellung.

Wem die Distanz zu kurz ist, der misst sich in extremeren Dimensionen, wie am vergangenen Wochenende die beiden Tri-As Hamm Athleten Michael Zarth und Detlef Gräwe bei Deutschlands einzigem Doppel-Ultra-Triathlon in Emsdetten. Dabei waren 7,6 km im Emsdettener Freibad zu schwimmen, 360 km auf dem Rad und am Ende einen doppelten Marathon mit 84,4 Kilometern laufend zu absolvieren, eine gigantische Strecke von insges. 452 Kilometern mussten aus eigener Muskelkraft nonstop ohne Schlaf zurückgelegt werden.

Schon Monate vor dem Start war die Veranstaltung ausverkauft. Nach einigen verletzungsbedingten Absagen begaben sich am 13. Juni um 07.00 Uhr 49 Athleten an den Start, von denen insgesamt 42 das Ziel erreichten, darunter auch die beiden Hammenser: Michael Zarth als insgesamt 23. nach 29:07 Stunden und Detlef Gräwe als 36. nach 32:21 Stunden. Beide unterboten damit die Maximalzeit von 34 Stunden, teils beträchtlich.

Dem 47-jährigen Michael Zarth ging es bei dieser nur von wenigen absolvierten Distanz über insgesamt 452 km darum, sein physisches Ausdauervermögen – welches er bereits über die normale Ironman Distanz von 226 km mehrfach erfolgreich bewiesen hat – zu erweitern und gleichzeitig den psychisch-mentalen Bereich neu zu erleben. „Was geht eigentlich im Kopf vor sich, wenn man sich so lange körperlich belastet“, lautete die spannende Frage für den stellvertretenden Tri-As Vorsitzenden. Und er gab selbst die Antwort. Für Zarth war es ein „unbeschreibliches Erlebnis“. Eines, das minutiös haften geblieben ist. „Ich kann mich noch an alle Hochs- und Tiefs während der 29 Stunden erinnern“ berichtet Zarth später. Dass ein Doppelter-Ultratriathlon auch ein „meditatives Erlebnis“ sein kann – und für ihn exakt auch war -  bestätigt er mit großer Freude. „Natürlich auch ein körperliches“, sagt Zarth, als sei eine Ironman-Triathlondistanz von 226 km die normalste Sache der Welt und die Doppeldistanz lediglich ein Handicap. Ja, seine intensive halbjährige Vorbereitungszeit und das ausdauernde Training waren wohl richtig gewählt, da tags drauf keinerlei körperliche Probleme – nicht einmal Problemchen – zu verzeichnen waren.

Die Veranstaltung in Emsdetten begann um 7 Uhr mit der Schwimmdisziplin. 7600 m Schwimmen im Neoprenanzug bedeuteten 152 Bahnen im Freibad. Hier waren bereits erste Kurzstopps zwecks Nahrungsaufnahme notwendig. Exakt im 2 Minuten Rhythmus zog Michael Zarth seine Bahnen wie geplant und konnte bereits nach nur 2:34 Stunden mit einem Lächeln das Becken unter dem Jubel seiner Arbeitskollegen, die zum Anfeuern bereits vor Ort waren, verlassen um sich dem 1. Wechsel zum Radfahren zu widmen.

Detlef Gräwe, der seit Langem auf den Ultra-Distanzen insbes. bei Laufveranstaltungen unterwegs ist, folgte ihm nach 3:01 Stunden und war ebenfalls sehr zufrieden mit der Auftaktdisziplin. 76 Radrunden a 4,73 km standen als zweite Disziplin an. Insbes. hierbei wurde jeder Athlet von seinem eigenem Team betreut und verpflegt; Zarth durch seine Ehefrau und ebenfalls Triathletin Bettina und den erfahrenen Vereinsvorsitzenden Hermann Aschwer, der bereits 1991 in Lelystadt/ Holland einen Double Triathlon gefinisht hat. Gräwe durch den Vereinskollegen Frank Keil, der ihn schon vor 2 Jahren über die Strecke begleitet hatte.

Insbes. für den starken Radfahrer Zarth hieß es nun, sich zurückzuhalten, um die noch nie absolvierten 360 km möglichst gleichmäßig über die Runden zu bringen und Kräfte für das Laufen zu sparen.

Bis auf einen ca. zweistündigen Regenabschnitt und auffrischenden Wind spielte das Wetter mit. Für jeden Triathleten ist besonders diese zweite Disziplin eine Geduldsprobe. Einerseits kann man deutlich schneller Rad fahren, andererseits stehen im Anschluss noch 2 volle Marathonläufe auf dem Programm.

Unter großer Teilnahme vieler Vereinskollegen des Tri-As Hamm und Freunde, die den Weg nach Emsdetten in den zwei Tagen teilweise sogar mehrfach gesucht hatten, um ihre Athleten moralisch zu unterstützen, zeigte Zarth Stärke. Für die ersten 180 km belohnt er sich mit einem Sekunden dauernden Kurz-Stopp, d.h. einer „Kusspause“ bei seiner Frau, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und absolvierte die Runden im Mittel in 10:65 Minuten. Seine Radzeit betrug schließlich 13:31 Stunden, was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 26,7 km/h entspricht und einer wie geplanten durchschnittlichen Pulsfrequenz von 97. Gerade rechtzeitig vor dem Dunkelwerden konnte er den 2. Wechsel zum Laufen vollziehen.

Gräwe benötigte im Mittel 12:20 min pro Radrunde, hatte aber große Schwankungen dabei zu verzeichnen, sowie einen Sturz und Problemen mit der Nahrungsaufnahme. Vor allem die letzten Runden bereiteten dem Betreuer Frank Keil arge Sorgen, da nach insgesamt 19 Stunden sowohl die Schwimm- als auch Raddisziplin absolviert sein mussten, wenn man nicht aus dem Rennen genommen werden wollte. Nach insgesamt 18:36 Stunden konnte Gräwe sein Rad abstellen. Sein Radspilt betrug damit 15:27 Stunden bei durchschnittlich 23,2 km/h.

Jetzt begann wohl für alle Triathleten der letzte und schwierigste Part: 2 Marathonläufe nacheinander auf einer nur 1,414 km langen beleuchteten Laufrunde waren „als Dessert“ noch zu absolvieren. Hier war insbes. mentale Stärke gefragt, bei Nacht, nach mehr als 17 Stunden Dauereinsatz noch auf die Laufstrecke zu gehen, das richtige Timing galt es für jeden zu finden. Zarth bevorzugte eine längere 2. Wechselphase von ca. 20 Minuten, um sich warm zu duschen und dann im Wechsel mit Laufen und schnellem Gehen dem ersten Teilziel 42,195 km näherzukommen. Wohl die richtige Strategie für ihn. Nach 6:05 Stunden hatte er diesen wichtigen Abschnitt erreicht.

Detlef Gräwe wählte bei seinem Lauf einen extrem kleinen Laufschritt und erreichte den ersten Marathonpunkt nach 6:39 Stunden.

Motivationstipps der Helfer waren nun gefragt, falls der Athlet dafür ansprechbar war. Michael Zarth ließ sich auch bei Nacht hierdurch immer wieder aufs Neue inspirieren, war gut gelaunt, hoffnungsvoll und sah mit großer Vorfreude dem Ziel nach 452 Kilometern entgegen.

Gräwe sprach eher auf die aufmunternden Worte des Publikums und des Speakers an.

Die letzte Runde von 1,414 km durften dann die Triathleten in Begleitung ihrer Helfer zurücklegen. Bewegende Momente für Läufer und Helfer. Michael Zarth lief überglücklich gemeinsam mit seiner Frau Bettina und dem Tri-As-Vorsitzenden Hermann Aschwer , die 29:07 Stunden mitgefiebert haben, ins Ziel. Mittlerweile war es 12:07 Uhr am darauffolgenden Tag. Für den 2. Marathonlauf hatte er 6:24 h benötigt.

Detlef Gräwe erreichte mit seinem Betreuer Frank Keil, sowie Ehefrau Gertrud und Tochter Wibke nach weiteren 7:07 Stunden für den 2. Marathonlauf mit insgesamt 32:21 Stunden das lang ersehnte Ziel in Emsdetten.

Zarth freut sich nun schon auf die Langdistanz in 4 Wochen in Roth, bei der wieder mehrere Tri-As’ler an den Start gehen werden. Gräwe ist für einige Ultra- und Marathon-Veranstaltungen gemeldet.

 

 

Ole Bieker – erster Start, erster Platz am Hennessee

von Bettina Zarth

Beim 8. ITH Hennesee Triathlon starteten vom Tri-AS Hamm  Gerald Pietsch, Jens Gerdes und Kay Bieker über die olymische Distanz (1.400m Schwimmen, 44 km Radfahren und 10 km Laufen), sowie „Rookie“ Ole Bieker bei der Kinder Sprintdistanz (40 m Schwimmen, 1,5 km Radfahren, 400 m Laufen).

Bei 19 °C Wassertemperatur kam  Jens Gerdes bereits nach 25:48 min als 14. aus dem Wasser, Kay Bieker mit 27:25 min als 28., gefolgt von Gerald Pietsch mit 30:01 min. Lief das Schwimmen noch planmäßig, setzte mit dem Wechsel auf das Rad ein heftiger Regen ein. Bei einer Radstrecke, die nur zwei Richtungen kannte, nämlich entweder nach oben oder nach unten, fiel bei Gerad Pietsch ausgerechnet das hintere Schaltwerk aus, so dass bei über 600 zu überwindenden Höhenmetern an eine Weiterfahrt für ihn nicht zu denken war. Auch Jens Gerdes musste zunächst wegen eines technischen Defekts kurz anhalten.  Insgesamt benötigten Kay Bieker 1:36:20 und Jens Gerdes 1:46:56 zurück in die Wechselzone. Auf der Laufstrecke musste Kay Bieker noch einige Plätze abgeben, so dass er mit einer Gesamtzeit von 3:05:20 als 51. finishte, Jens Gerdes kam mit 3:14:21 als 68. ins Ziel.

Der erfolgreichste Starter war der Jüngste: Bei seinem ersten Triathlon setzte Ole Bieker sich beim Schwimmen sofort mit einer weiteren Starterin an die Spitze des Feldes. Bereits nach 37 Sekunden entstieg er als erster dem Wasser. Leider wechselten die beiden folgenden Athleten schneller auf das Fahrrad und gingen vor ihm auf die Strecke. Da Ole wegen der Kürze der Strecke  weder beim Radfahren, noch beim Laufen noch eine Position gut machen konnte, erreichte er mit einer Gesamtzeit von 8:42 min als Dritter das Ziel und wurde so in seiner Altersklasse Schüler A (12-13 Jahre) Erster.

Tri-As-Athlet Christian Härtel qualifiziert sich für die Ironman 70.3 Weltmeisterschaft

von Bettina Zarth

07.06.2015 - Anlässlich der bereits neunten Ausgabe des IRONMAN 70.3 Switzerland am vergangen Sonntag in Rapperswil wartete die Veranstaltung auch in diesem Jahr mit einem hochkarätigen Teilnehmerfeld auf als sich die nationale und internationale Triathlon-Elite in einem Wettkampf über die halbe IRONMAN-Distanz maß. Angeführt wurde das starke Profifeld von den zwei großen Schweizer Aushängeschildern Ronnie Schildknecht (dreifacher IRONMAN 70.3 Switzerland Champion und Vorjahres-Vierter) und Daniela Ryf (Titelverteidigerin und amtierende IRONMAN 70.3 Europa- und Weltmeisterin).

Der IRONMAN 70.3 ermöglicht aber insbes. auch den stärksten Altersklassenathleten der Welt die Qualifikation zur Weltmeisterschaft, die in diesem Jahr am 30.08.2015 in Zell am See/ Österreich ausgetragen wird. Mit diesem Ziel vor Augen ging auch der Tri-As-Athlet Christian Härtel an Start. Ein Wettkampf von Weltformat am wunderschönen Ufer des Oberen Zürichsees. Dabei mussten 1,9 km im Obersee geschwommen, 90 km Radstrecke entlang der saftigen Weiden der Voralpen mit 1100 Höhenmetern bewältigt sowie ein Halbmarathon (21,1 km) durch die mittelalterliche Altstadt von Rapperswil gelaufen werden. Das Highlight der Laufstrecke ist die berühmt-berüchtigte „Stairway to Heaven“ Treppe, die vom Marktplatz hinauf zum Schloss von Rapperswil führt.

Bereits vor dem Start herrschte eine gespannte Stimmung, nicht nur weil die Temperaturen am Morgen schon darauf hindeuteten, dass es ein heißer Wettkampftag werden sollte. Nach einem guten Start erreichte Härtel in einer Zeit von 26:35 Minuten als 4. in seiner Altersklasse den Schwimmausstieg. Die dann anschließende Radstrecke bestand aus zwei Runden mit je 45 km, wobei die stetig zunehmende Hitze und die Höhenmeter den Athleten einiges abverlangten. Härtel benötigte für den  coupierten Rundkurs nur beeindruckende 2:21:14 Stunden, was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 38.24 km/h bedeutete. Nach dem Wechsel in die Laufschuhe und bei einer Temperatur von nunmehr über 30 Grad machte Härtel sich auf die abschließende Halbmarathonstrecke. Zum Abschluss der zwei Laufrunden galt es  jeweils die Schlosstreppen zu bewältigt. Hunderte von Zuschauern feuerten die Athleten dabei an. Härtel kämpfte sich durch die Hitze und legte die 21,1 km in 1:23:48 Std. zurück, um letztendlich nach einer hervorragenden Gesamtzeit von 4:15:44 Std. als 4. seiner Altersklasse die Ziellinie zu überqueren.

Damit konnte sich Christian Härtel die direkte Qualifikation für die 70.3-Weltmeisterschaft in Österreich sichern, nachdem er sich 2013 bereits für die Ironman World Championship auf Hawaii über die Langdistanz qualifiziert hatte.

 

Ironman 70.3 Barcelona – Perfekte Organisation

von Bettina Zarth

Gleichzeitig mit dem Ironman 70.3 St. Pölten fand am 17. Mai 2015 der Ironman 70.3 Barcelona statt. Tri-As‘ler Holger Lindemann, der bereits bei der Mitteldistanz in Abu Dhabi Anfang des Jahres seine gute Vorbereitung auf die Saison bewiesen hat, konnte sich auch in Spanien einige Tage vor dem Wettkampf zielgerichtet und konzentriert auf das Rennen einstimmen, ohne dass Hektik aufkam, wie es bei anderen internationalen Wettkämpfen gerne mal der Fall ist.
Am Renntag fiel um 7:00 Uhr in der Frühe an der Costa Brava am Strand von Calla der Startschuss bei einem traumhaften Sonnenaufgang über dem Meer, allerdings mit nur 16.8 Grad Wassertemperatur.
Nach 35:14 Minuten hatte Lindemann die 1,9 km lange Schwimmstrecke im ruhigen Mittelmeer hinter sich gebracht und wechselte auf die Radstrecke, die in das bergige Hinterland führte. Die drei harten Anstiege und die technisch sehr anspruchsvollen Abfahrten meisterte Holger Lindemann in 3:07:41 Std.
Die anschließende 21 km lange Laufstrecke führte in 2 Runden entlang der Standpromenade. Das Laufen ist die Disziplin, die den Athleten die meiste Regenerationszeit abfordert. Lindemann war klar, dass er also unbedingt die Nerven behalten musste und nicht zu schnell anlaufen durfte. Zudem brannte mittlerweile die Sonne mit fast 30 Grad vom Himmel herab und die Strecke bot nur wenig Schatten. Aufgrund seiner guten Vorbereitung erreichte Lindemann jedoch souverän nach insgesamt 5:33:03 Std. das Ziel und sicherte sich damit den 20. Platz in seiner Altersklasse.
„Ein perfekt organisiertes Rennen mit erstklassigen Strecken, die bestens präpariert waren. Selten bin ich bei so einem gut organisierten Ironman- Event gestartet. Von der Welcome- Party bis zur Finish Line, alles perfekt. Gerne wieder, Barcelona!“ strahlte Holger Lindemann im Ziel.